Der Musiker Trettmann, ein schwarzgekleideter Mann mit Sonnenbrille vor Hintergrund mit Bagger.
Die neue Doku über die Geschichte des Splash Festivals kann in der ARDMediathek gestreamt werden. Mit dabei: Trettmann. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Streaming-Tipp Neue Doku übers Splash Festival: "Größer als Hip Hop"

03. Juli 2024, 10:16 Uhr

Was als kleine Jamsession in einem Chemnitzer Jugendclub begann, ist mittlerweile Europas größtes Hip-Hop-Festival in Ferropolis: Das Splash! Die Doku "Größer als Hip Hop" begibt sich auf eine spannende Zeitreise zu den Anfängen des Festivals in den 90er-Jahren und zeigt den Aufstieg der Hip-Hop-Kultur in Deutschland. Dabei gibt es legendäre Festivalmomente und unvergessliche Auftritte zu sehen, Interviews mit Stars wie Trettmann, Badmómzjay oder Ski Aggu und jede Menge Musik. Fünf Gründe, die Doku in der ARD Mediathek zu streamen:

1. Legendäre Auftritte und seltene Filmaufnahmen

Das Splash ist das größte Hip Hop-Festival in Deutschland, ja sogar das größte in Europa. Für Musiker*innen wie auch für Fans ist das Festival seit über 25 Jahren ein besonderes Event. Die zweiteilige Doku "Größer als Hip Hop – Die Geschichte des Splash Festivals" zeichnet die Entwicklung nach – von den Anfängen in einem Chemnitzer Jugendclub, über Location-Wechsel, drohende Insolvenz, katastrophales Wetter, bis hin zum 25. Jubiläum in Ferropolis mit 30.000 Menschen im Sommer 2023.

Zu sehen sind legendäre Auftritte, seltenes Videomaterial aus der Anfangszeit und die großen Momente der Festivalgeschichte. Stars der Rap-Szene – vom Splash-Dauergast bis zum Newcomer – teilen ihre Erinnerungen. Die Moderatorin und bekannte Hip Hop-Journalistin Visa Vie führt als Erzählerin durch die Doku.

2. Packende Reise durch 25 Jahre Hip Hop-Geschichte

Die Geschichte des Splash ist eng verknüpft mit der Entwicklung der Hip Hop-Kultur in Deutschland. Die Doku zeigt, wie sich deutscher Rap und Hip Hop von einer nischigen Jugendkultur zum Mainstream entwickelt hat. Mitte der 90er-Jahre waren große Chart-Erfolge und ausverkaufte Hallen noch weit entfernt – gerappt wurde auf selbstorganisierten Jams in Jugendzentren. Das Splash-Festival gab den Musiker*innen eine Bühne und wurde zum Treffpunkt der Szene.

Blick auf eine Konzert-Bühne
Mittlerweile ist das Splash eines der größten Hip-Hop-Festivals in Europa. Bildrechte: MDR / Red Tower Films

In der Doku kommt die ältere Hip Hop-Generation mit Größen wie Samy Deluxe oder Afrob ebenso zu Wort wie die jüngere, etwa Rapperin Liz oder Ski Aggu, für die ein Auftritt beim Splash immer ein Traum war. Das Splash hat Musikgeschichte geschrieben, Höhen und Tiefen erlebt, stand schon kurz vor dem Aus, aber ist auch nach einem Vierteljahrhundert noch eine Instanz für Rap und Hip Hop.

3. Chemnitz als Hochburg des Hip Hop in Ostdeutschland

Deutsch-Rap wird eher mit Städten wie Stuttgart, Heidelberg, München oder Hamburg in Verbindung gebracht. Doch auch Chemnitz hatte in den 90er-Jahren eine lebendige Hip-Hop-Szene und galt als deren Hochburg in Ostdeutschland. Das Splash entstand ja nicht von ungefähr genau hier.

1998 fand – zunächst Indoor – das erste Festival im Kulturzentrum Kraftwerk statt. Mit Filmmaterial aus der Zeit taucht die Doku in die späten 90er- und frühen 2000er-Jahre ein, zeigt alte Aufnahmen des Chemnitzer DJ-Duos Tefla & Jaleel ebenso wie den damals noch völlig unbekannten Trettmann. Ein Jahr später reisten schon 10.000 Menschen an den Stausee Oberrabenstein, wo das Splash ab 1999 stattfand. Nach einer Zwischenstation auf der Halbinsel Pouch bei Bitterfeld ist das Festival nun schon viele Jahre in Ferropolis in Gräfenhainichen beheimatet.

Trettmann, ein Mann mit dunkler Kleidung, weißer Cappi und Sonnenbrille, er steht mauf einer Bühne in blauem Licht
War von Anfang an beim Splash dabei: der Chemnitzer Musiker Trettmann. Bildrechte: IMAGO / Hartmut Bösener

4. Interviews mit Stars wie Trettmann, Samy Deluxe oder Badmómzjay

In der Doku kommen einige Größen der Hip Hop-Szene zu Wort – Stars, Newcomer und Splash-Urgesteine werden interviewt. Der Chemnitzer Trettmann beispielsweise war schon beim ersten Splash dabei. In der Doku erzählt er: "Es gab auch Zeiten, da habe ich mich aufs Gelände geschlichen, weil ich broke war. (…) Also vom über'n Zaun klettern hin zur Mainstage. Das ist schon ein Level-Up." Auch Rapper Kool Savas ist ein Dauergast auf dem Splash und erinnert sich: "Selbst wenn ich nicht gebucht war, ich hab da trotzdem versucht, immer zu zelten, ich war immer da."

Noch heute ist ein Auftritt auf der Mainstage der Traum für deutsche Rap-Stars: "Ich hab – als ich angefangen habe zu rappen – immer davon gehört, und das war immer so: Ey, wenn du auf dem Splash auftrittst, dann ist das auf jeden Fall krass. Vor allem, wenn du es bis auf die Mainstage schaffst", sagt etwa Rapperin Badmómzjay.

Badmómzja, eine junge Frau mit langen roten Haaren in zwei Zöpfen, sie kniet vor einem Zaun
Für die Rapperin Badmómzjay war ein Auftritt beim Splash immer ein Traum. Bildrechte: Martin Eklund

5. Nostalgie der 90er- und 2000er-Jahre

Die Doku macht Lust auf Musik, Feiern und Festivalerlebnisse. Wer das Splash schon lange kennt oder sogar von Anfang an mit dabei war, kann in Erinnerungen schwelgen, die 90er-Nostalgie genießen und sich an legendären Auftritten erfreuen. Aber auch für Neulinge oder diejenigen, die das Festival vielleicht gar nicht kennen, bietet die Doku spannende Einblicke in ein Stück deutsche Musikgeschichte. Rap- und Hip Hop-Fans unterschiedlicher Altersgruppen kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten. Die zwei Folgen zeigen historische Momente, die Trends und Klamotten der 2000er-Jahre und die Highlights und Krisen des Hip Hop in Deutschland.

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Mehr Informationen zur Doku (zum Ausklappen)

"Größer als Hip Hop – Die Geschichte des splash! Festivals"
Veröffentlichung: 12. Juni 2024
Produktion: MDR, ARD Kultur und Fritz vom rbb
Zwei Folgen à 45 Minuten in der ARD Mediathek
Verfügbar bis 11. Juni 2027

Redaktionelle Bearbeitung: Lilly Günthner

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 04. Juli 2024 | 22:10 Uhr

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